Aufklärungsgespräch darf ohne Fachausdrücke auskommen
- Der Arzt redet und redet, der Patient versteht
nur Bahnhof: Dann ist das Aufklärungsgespräch nicht gut gelaufen. Ärzte
sollten Laien nicht mit Fachausdrücken überfordern. Umgekehrt sind sie
aber auch nicht verpflichtet, Fachwörter zu benutzen.
In einem Aufklärungsgespräch soll der Arzt möglichst keine
Fachsprache benutzen, wenn der Patient ein medizinischer Laie ist.
Umgekehrt kann man ihm deshalb aber auch nicht zum Vorwurf machen, wenn
er einen bestimmten Fachterminus nicht benutzt hat. Das geht aus einem
Urteil des Oberlandesgerichts Koblenz hervor, auf das die
Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV)
hinweist (Az.: 5 U 483/14).
In dem verhandelten Fall hatte eine Frau den Ärzten
unzulängliche Aufklärung über die Risiken einer Chemo-Therapie
vorgeworfen. Bei ihr war Brustkrebs diagnostiziert worden. Die Ärzte
operierten sie und implantierten einen Port-Katheter. Zwei Tage nach der
zweiten Chemo-Therapie rötete sich die Brustwand: Es war zu einem
sogenannten Paravasat im Bereich des Ports gekommen, also Flüssigkeit in
umliegendes Gewebe ausgetreten. Das Gewebe starb ab, die Ärzte mussten
es entfernen.
Quelle / Volltext
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Aufklaerungsgespraech-darf-ohne-Fachausdruecke-auskommen-642213805
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