Donnerstag, 27. August 2015

Termin 5.09.2015 Patientencafé des Eichsfeld Klinikums Reifenstein : "Notfälle im Kindesalter"

"Notfälle im Kindesalter" Thema beim Patientencafé in Heiligenstadt


Heiligenstadt (Eichsfeld). Was tun, wenn ein Kind gestürzt ist, einen Fieberkrampf bekommt oder nach einem Wespenstich allergisch reagiert? Im Patientencafé des Eichsfeld Klinikums Reifenstein steht am Samstag, 5. September, um 14 Uhr, im Lehrsaal des Krankenhauses, das Thema "Notfälle im Kindesalter" im Mittelpunkt.
Dr. Oliver Möller, Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin im Eichsfeld Klinikum, wird den Teilnehmern des Patientencafés wichtige Handlungsanleitungen bei kindlichen Notfällen geben. Auch für die Beantwortung individueller Fragen der Teilnehmer wird der Experte zu Verfügung stehen.

Termin 29.08.2015 Worbis : Schlaganfall-Alltagsmedizin-Demenz

Interessante Themen beim Patientenforum im Worbiser Krankenhaus

Worbis (Eichsfeld). Das Eichsfeld-Klinikum lädt am 29. August von 14 bis 16.30 Uhr zum 3. Eichsfelder Patientenforum in das Haus "St. Elisabeth" nach Worbis ein. Wie in den Veranstaltungen der vergangenen Jahre erwartet die Besucher ein interessantes Programm.
Die Vortragsreihe beginnt um 14 Uhr mit dem Thema "Schlaganfall", es referiert Ursula Oelke, Leiterin der Stroke-Unit (Schlaganfalleinheit) am Eichsfeld-Klinikum.
Anschließend spricht Assistenzarzt Christian Deller aus dem MVZ Leinefelde zu Besonderheiten der Altersmedizin. Herausforderungen und Unterstützungsmöglichkeiten bei Demenz erläutert der Pflegewissenschaftler Dietmar Wiederhold. Anschließend stehen die Referenten für die Fragen der Besucher zur Verfügung.
Unter der Überschrift "Demografischer Wandel im Eichsfeld Konsequenzen für die Medizin im Eichsfeld-Klinikum" setzt sich das Eichsfeld-Klinikum nach eigenen Angaben mit den medizinischen Anforderungen auseinander, die sich durch eine älter werdende Bevölkerung und durch die Abwanderung von Fachkräften ergeben. Unter Leitung von Chefarzt Dr. Klaus Schild werden beim Patientenforum am kommenden Samstag Aspekte zu den Themen Schlaganfall, Altersmedizin und Demenz erläutert.
Alle interessierten Gäste aus dem Eichsfeld und Umgebung sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Termin 2.9.2015 Duisburg Rheinhausen : Das Leben mit Morbus Crohn

Das Leben mit Morbus Crohn


Experten laden Betroffene und Angehörige zum ersten Duisburger Patientenseminar ins Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen ein. Mitgründer des Johanniter Magen-Darm-Zentrums, Dr. Alexander Meyer, konnte unter anderem den renommierten Prof. Dr. Andreas Stallmach aus Jena für die Rheinhauser Veranstaltung am Mittwoch, 2. September, gewinnen.

CED – mit diesen drei Buchstaben wissen Betroffene und Fachkreisverwandte, was gemeint ist. Das Kürzel steht für „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen“. Die häufigsten und bekanntesten unter ihnen sind die Krankheitstypen „Morbus Crohn“ und „Colitis Ulcerosa“. Zwar wurde bereits im Jahre 1932 erstmals die Definition dieser Krankheit in New York veröffentlicht, jedoch ist bis heute keine Heilung möglich. Dafür mehr Chancen, die Schubintervalle hinauszuzögern, entsprechend längere gute Lebensphasen zu schaffen.

Das Leben mit Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa ist ein stetiger Weg unter Berücksichtigung ganz vielfältiger Aspekte. Am 2. September findet von 17 bis 20 Uhr das erste Patientenseminar in Duisburg statt. „Wir möchten betroffenen Menschen und Angehörigen, falls noch nicht geschehen, alle möglichen Kontakttüren öffnen. Gemeint sind spezialisierte Fachärzte, Sozialarbeiter, Ernährungsberater aber auch Selbsthilfeangebote und andere Spezialisierte. Das Krankheitsbild ist enorm komplex und die Bedürfnisse und Fragestellungen sind in jedem Einzelfall ganz unterschiedlich. Daher freuen wir uns auch besonderes darüber, Vertreter der Deutschen Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung an dem Tag vorstellen zu dürfen“, so Chefarzt Dr. Alexander Meyer. Das Programm sieht zwei parallel stattfindende Angebote vor: Im Ohletz-Saal finden zehn Kurzvorträge zu allen wichtigen Aspekten rund um das Leben mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa statt. Im benachbarten Behlau-Saal werden diverse Infostände und Kontaktpoints unter anderem von „Duisburg gegen Darmkrebs e.V.“ und der Deutschen ILCO angeboten. Alle Referenten stehen nach ihren Vorträgen den Besuchern und Patienten für die Beantwortung ihrer Fragen zur Verfügung. Detaillierte Infos zum Programm gibt es unter www.johanniter-rheinhausen.de. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Quelle / Volltext  www.derwesten.de

Mittwoch, 26. August 2015

Ärzte-Rap gegen Klinik-Keime Breakdance im Operationssaal

Israel

 Ärzte-Rap gegen Klinik-Keime Breakdance im Operationssaal: Ärzte einer Klinik in Jerusalem trommeln musikalisch gegen Klinikkeime und landen bei Youtube einen Volltreffer.



TEL AVIV. Im Kampf gegen gefährliche Krankenhaus-Keime ist eine Klinik in Jerusalem kreativ geworden: Mit einem Rap fordert das tanzende Personal zur Einhaltung einfacher Hygieneregeln auf. Eine grün gekleidete Mitarbeiterin des Shaare Zedek Medical Center spielt in dem Video den durch den Haupteingang eindringenden Erreger.
"Man kann es mit Desinfektionsmittel angreifen", singt einer der Ärzte, der den Erreger bekämpft. "20 Sekunden Hände waschen und ein trauriger Patient weniger", heißt es in dem hebräischen Text.
"Wir vertreiben die Keime aus den Abteilungen", singt das Krankenhauspersonal, während es die Arme über dem Kopf schwingt.
Zum Abschluss vollführt ein Mann mit Arztkittel einen professionellen Breakdance im Operationssaal, während ein Patient auf dem Behandlungstisch liegt.
Binnen gut einer Woche wurde der Clip auf YouTube tausende Male angeklickt. Der Text ist zwar auf Hebräisch, die Botschaft wird aber auch ohne Sprachkenntnisse vermittelt. In dem renommierten 550-Betten-Hospital in Jerusalem werden jedes Jahr 250.000 Patienten behandelt und jeden Monat 1000 Babys neu geboren.
Vor fünf Jahren hatten Forscher des Krankenhauses weiße Kittel von Ärzten und Krankenschwestern der Klinik untersucht und bei 60 Prozent dieser Uniformen potenziell gefährliche Keime identifiziert.
Bei 27 Kulturen fanden sich auch multiresistente Bakterien, in acht davon die gefürchteten MRSA-Keime. Die Kernbotschaft der Forscher des Shaare Zedek Medical Center damals: Ob eine Ansteckung über den Weg der Schutzkleidung erfolgt, hängt in hohem Maß von den hygienischen Bedingungen eines Spitals ab.





Der Songtext im Wortlaut

Anfang des Videos: Eine als Bakterie verkleidete und auch auf ihrem Namensschild als solche ausgewiesene Frau läuft durch einen Sicherheitsscanner.
1.) Professor Yechiel Schlesinger, Abteilung für Infektionskrankheiten, Kinderabteilung
Das ist die Bakterie, winzig, winzig klein, so aal-aalglatt
Sie versteckt sich in der Luft, sieht daher aus wie Staub 
Sie ist nicht normal, ist radikal und hat ein kriminelles Hirn.
Bekämpfen lässt sie sich mit anti-bakteriellem Stoff.
2.) Dr. Jonathan Stanley, Abteilung für Gynäkologie
Ich wusste nicht, dass diese Sache wirklich so wichtig ist. 
Einmal waschen – 20 Sekunden – und ein trauriger Patient weniger.
Wenn ich es auf die leichte Schulter nahm, so ergebe ich mich jetzt.
Und wasche meine Hände und versenke die Bakterien damit im Wasser.
3.) Puah Kopit: Schwester in der Epidemiologie
Ich bin der Bakterienkiller Nr. 1 in der Abteilung.
Bei meinem Anblick verwandeln sich Bakterien in Pilze.
Ich bin die Böse hier – tödlich wie ein Melanom
Ich töte Bakterien – von Tel Aviv bis Oklahoma
Invasiv wie `ne Lumbalpunktion, so schnell wie ein EKG;
Legt sich eine Bakterie mit mir an, schieße ich gleich los.
Keiner geht von hier ohne desinfizierte Hände; 
wenn Du schon dachtest, Du bist davon gekommen, dann wirst Du’s jetzt erleben.
Refrain:
Packen wir’s an und beginnen die Mission;
Lasst uns die Bakterien aus der Abteilung verjagen.
Haltet die Hände unters Wasser,
und gebt noch Seife dazu und außerdem noch ... [... Symbol des Desinfektionsmittels]
4.) Liora Bar - Abteilung Infektionskrankheiten
Wie ein Wachhund lauf ich hier in der Nacht herum,
Denn es gibt Bakterien, die unerkannt Infektionen verbreiten, 
und jeder ist ein Ziel, doch ich passe auf.
und wenn Du Dich mit Liora anlegst - dann solltest Du Dich besser fürchten.
5.) Sigal Aschkenasi, Intensivstation: verkleidet als Bakterie auf der Bühne
Jetzt Still: Die Bakterie ist auf der Bühne; 
so böse, dass der Patient eine Beatmungsgerät braucht,
Explodiert wie Lionel Messi und schwirrt wie eine Drohne.
Ich spring hier alle an und fürchte auch nicht die Security.
Man überträgt mich von Hand zu Hand, 
von Hand zu Hand, ich bin hier nicht allein,
ich hab tausende von Freunde, ein richtiger Aufmarsch,
Wenn wir hier Survival spielen, dann hab ich viele Rückzugsgebiete.
Nicht einmal Antibiotika bringen mich nicht zum Sterben.
6.) Professor Yechiel Schlesinger auf der Bühne
Bis hier bist Du gekommen, aber jetzt ist es vorbei.
Schluss mit dem Nichtstun, bevor es zu spät ist.
Also hört, Freude, es liegt in unseren Händen.
Also lasst sie uns jetzt reinigen, und dann haben wir die Geschichte hinter uns.
Refrain: (siehe oben)
Abschlusseinblendung:
Denken sie daran!
Handhygiene ist eine notwendige Bedingung zur Verhinderung von Infektionen. Unser aller Gesundheit liegt in unseren Händen!

Ärzte einer Klinik in Jerusalem trommeln musikalisch gegen Klinikkeime und landen bei Youtube einen Volltreffer.

Israel

 Ärzte-Rap gegen Klinik-Keime Breakdance im Operationssaal: Ärzte einer Klinik in Jerusalem trommeln musikalisch gegen Klinikkeime und landen bei Youtube einen Volltreffer.



TEL AVIV. Im Kampf gegen gefährliche Krankenhaus-Keime ist eine Klinik in Jerusalem kreativ geworden: Mit einem Rap fordert das tanzende Personal zur Einhaltung einfacher Hygieneregeln auf. Eine grün gekleidete Mitarbeiterin des Shaare Zedek Medical Center spielt in dem Video den durch den Haupteingang eindringenden Erreger.
"Man kann es mit Desinfektionsmittel angreifen", singt einer der Ärzte, der den Erreger bekämpft. "20 Sekunden Hände waschen und ein trauriger Patient weniger", heißt es in dem hebräischen Text.
"Wir vertreiben die Keime aus den Abteilungen", singt das Krankenhauspersonal, während es die Arme über dem Kopf schwingt.
Zum Abschluss vollführt ein Mann mit Arztkittel einen professionellen Breakdance im Operationssaal, während ein Patient auf dem Behandlungstisch liegt.
Binnen gut einer Woche wurde der Clip auf YouTube tausende Male angeklickt. Der Text ist zwar auf Hebräisch, die Botschaft wird aber auch ohne Sprachkenntnisse vermittelt. In dem renommierten 550-Betten-Hospital in Jerusalem werden jedes Jahr 250.000 Patienten behandelt und jeden Monat 1000 Babys neu geboren.
Vor fünf Jahren hatten Forscher des Krankenhauses weiße Kittel von Ärzten und Krankenschwestern der Klinik untersucht und bei 60 Prozent dieser Uniformen potenziell gefährliche Keime identifiziert.
Bei 27 Kulturen fanden sich auch multiresistente Bakterien, in acht davon die gefürchteten MRSA-Keime. Die Kernbotschaft der Forscher des Shaare Zedek Medical Center damals: Ob eine Ansteckung über den Weg der Schutzkleidung erfolgt, hängt in hohem Maß von den hygienischen Bedingungen eines Spitals ab.





Der Songtext im Wortlaut

Anfang des Videos: Eine als Bakterie verkleidete und auch auf ihrem Namensschild als solche ausgewiesene Frau läuft durch einen Sicherheitsscanner.
1.) Professor Yechiel Schlesinger, Abteilung für Infektionskrankheiten, Kinderabteilung
Das ist die Bakterie, winzig, winzig klein, so aal-aalglatt
Sie versteckt sich in der Luft, sieht daher aus wie Staub 
Sie ist nicht normal, ist radikal und hat ein kriminelles Hirn.
Bekämpfen lässt sie sich mit anti-bakteriellem Stoff.
2.) Dr. Jonathan Stanley, Abteilung für Gynäkologie
Ich wusste nicht, dass diese Sache wirklich so wichtig ist. 
Einmal waschen – 20 Sekunden – und ein trauriger Patient weniger.
Wenn ich es auf die leichte Schulter nahm, so ergebe ich mich jetzt.
Und wasche meine Hände und versenke die Bakterien damit im Wasser.
3.) Puah Kopit: Schwester in der Epidemiologie
Ich bin der Bakterienkiller Nr. 1 in der Abteilung.
Bei meinem Anblick verwandeln sich Bakterien in Pilze.
Ich bin die Böse hier – tödlich wie ein Melanom
Ich töte Bakterien – von Tel Aviv bis Oklahoma
Invasiv wie `ne Lumbalpunktion, so schnell wie ein EKG;
Legt sich eine Bakterie mit mir an, schieße ich gleich los.
Keiner geht von hier ohne desinfizierte Hände; 
wenn Du schon dachtest, Du bist davon gekommen, dann wirst Du’s jetzt erleben.
Refrain:
Packen wir’s an und beginnen die Mission;
Lasst uns die Bakterien aus der Abteilung verjagen.
Haltet die Hände unters Wasser,
und gebt noch Seife dazu und außerdem noch ... [... Symbol des Desinfektionsmittels]
4.) Liora Bar - Abteilung Infektionskrankheiten
Wie ein Wachhund lauf ich hier in der Nacht herum,
Denn es gibt Bakterien, die unerkannt Infektionen verbreiten, 
und jeder ist ein Ziel, doch ich passe auf.
und wenn Du Dich mit Liora anlegst - dann solltest Du Dich besser fürchten.
5.) Sigal Aschkenasi, Intensivstation: verkleidet als Bakterie auf der Bühne
Jetzt Still: Die Bakterie ist auf der Bühne; 
so böse, dass der Patient eine Beatmungsgerät braucht,
Explodiert wie Lionel Messi und schwirrt wie eine Drohne.
Ich spring hier alle an und fürchte auch nicht die Security.
Man überträgt mich von Hand zu Hand, 
von Hand zu Hand, ich bin hier nicht allein,
ich hab tausende von Freunde, ein richtiger Aufmarsch,
Wenn wir hier Survival spielen, dann hab ich viele Rückzugsgebiete.
Nicht einmal Antibiotika bringen mich nicht zum Sterben.
6.) Professor Yechiel Schlesinger auf der Bühne
Bis hier bist Du gekommen, aber jetzt ist es vorbei.
Schluss mit dem Nichtstun, bevor es zu spät ist.
Also hört, Freude, es liegt in unseren Händen.
Also lasst sie uns jetzt reinigen, und dann haben wir die Geschichte hinter uns.
Refrain: (siehe oben)
Abschlusseinblendung:
Denken sie daran!
Handhygiene ist eine notwendige Bedingung zur Verhinderung von Infektionen. Unser aller Gesundheit liegt in unseren Händen!

Donnerstag, 20. August 2015

Termin 2.9.2015 Gastro Sprechstunde

Termin:02.09.2015
Veranstaltung:
Gastro-Sprechstunde
Patienten fragen - Ärzte antworten

Rat und Auskunft nicht nur für Gastro-Liga Mitglieder. Magen-Darm-Spezialisten beantworten in der Gastro-Sprechstunde von 18:00-20:00 Uhr Fragen rund um die Verdauung, die Verdauungsorgane und deren Krankheiten.

Hinweise:
Telefon-Nr. der Gastro-Sprechstunde: 0641/9 74 81 20.

Eine Veranstaltung der Gastro-Liga e.V.

Dienstag, 18. August 2015

Neuer Infofilm zur Krebstherapie mit Medikamenten

Krebshilfe

Infofilm zur Krebstherapie mit Medikamenten

BONN. Die Deutsche Krebshilfe hat ihre Reihe "Die blaue DVD" um den Patienten-Informationsfilm "Medikamentöse Krebstherapien" erweitert. 

Darin erklären Experten die einzelnen Therapiestrategien - Chemotherapie, Antikörpertherapie sowie Antihormontherapie.


Sie beantworten unter anderem Fragen nach dem Therapieablauf, welche Nebenwirkungen auftreten können und wie man diese unter Kontrolle bekommt, teilt die Deutsche Krebshilfe mit.


Außerdem berichten Betroffene von ihrem Leben mit der Krebserkrankung und von ihren Erfahrungen mit medikamentösen Krebstherapien.


Der Film kann telefonisch angefordert werden unter: Telefonnummer 02 28 / 7 29 90-0 oder auch online unter www.krebshilfe.de

Chemo schadet eher

Krebs im Endstadium

Chemo schadet eher

Bei Krebskranken im Endstadium sollte auf eine Chemotherapie verzichtet werden, finden US-Onkologen. Ihre Studie hat ergeben: Die Chemo schadet dieser Personengruppe mehr als dass sie nützt.

NEW YORK. Vielen Krebspatienten im Endstadium wird trotz fehlender Evidenz noch eine Chemotherapie angeboten.
Sie soll das Überleben verlängern und die Lebensqualität verbessern. Doch immer wieder werden Zweifel laut, ob das Betroffenen tatsächlich hilft.
Wie eine Chemotherapie die Lebensqualität von Krebspatienten mit unterschiedlicher körperlicher Verfassung in der letzten Lebenswoche beeinflusst, haben daher Dr. Holly Prigerson und ihre Kollegen vom New York Presbyterian Hospital untersucht (JAMA Oncol 2015; online 23. Juli).
In die Kohortenstudie wurden von September 2002 bis Februar 2008 insgesamt 661 Krebspatienten im Endstadium mit einem Durchschnittsalter von 58,6 Jahren eingeschlossen. 58 Prozent der Probanden starben noch in der Beobachtungszeit von durchschnittlich 3,8 Monaten.
51 Prozent der Patienten mit fortschreitender metastasierender Erkrankung erhielten eine Chemotherapie, und zwar besonders solche mit gutem physischen Zustand (ECOG-Score 1,6 vs. 2,0). Nach dem Tod eines Patienten wurde das Pflegepersonal zu dessen Lebensqualität in der letzten Lebenswoche befragt.

Kein Einfluss auf Sterberisiko

Bei Patienten mit ECOG-Score-Werten von 2 oder 3 Punkten zu Studienbeginn brachte die Chemotherapie eine Woche vor dem Tod keine Vorteile für die Lebensqualität.
War der physische Zustand dagegen noch gut (ECOG 1), verschlechterte sich der Zustand durch die Chemotherapien signifikant (Odds Ratio, OR 0,35). Auf das Sterberisiko hatte die Chemotherapie keinen erkennbaren Einfluss.
Das Fazit der Autoren: Die ASCO-Leitlinien empfehlen zwar, bei Patienten mit metastasierenden Karzinomen im Endstadium noch eine palliative Chemotherapie zu erwägen.
Den Studienergebnissen zufolge stelle sich dabei aber eher die die Frage, wem eine solche Therapie am meisten schade, so Prigerson und Kollegen.
Denn gerade diejenigen, die körperlich noch am fittesten seien, erlitten durch die Chemotherapie den stärksten Einbruch ihrer Lebensqualität. Insgesamt, so die Autoren, scheine eine Chemotherapie Patienten mit metastasierenden Karzinomen im Endstadium eher zu schaden als zu nützen.

Keine aktive onkologische Behandlung mehr, wenn der Tod naht

Dr. Charles Blanke und Dr. Erik Fromme von der Oregon Health and Science University in Portland betonen in einem begleitenden Kommentar, dass Therapie und Hoffnung nicht gleichgesetzt werden dürften (JAMA Oncology 2015, online 23. Juli).
Die letzten sechs Monate eines Lebens sollten nicht mit weitgehend ineffektiven Therapien und deren Nebenwirkungen verbracht werden.
Werde der Tod eines Krebspatienten innerhalb des folgenden halben Jahres erwartet, sollte keine aktive onkologische Behandlung mehr durchgeführt werden, so die Onkologen.
Bestehe dennoch ein triftiger Grund hierfür, sollte das Gespräch über Prognose, Ziele, Ängste sowie tragfähige Kompromisse, das mit dem Patienten und seiner Familie geführt wurde, dokumentiert werden.
Ziel, so Blanke und Fromme, sei letztlich eine gute Entscheidung, mit der insbesondere in den letzten Lebenswochen das Leiden nicht weiter verstärkt werde.

Quelle / Volltext: aerztezeitung

Freitag, 14. August 2015

Presseschau:  Für Sie gelesen: 

KrebsforschungDarmtumore aus der Petrischale

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsart in Europa, etwa die Hälfte der Patienten stirbt daran. Wie hoch die Überlebenschancen im Einzelfall sind, hängt davon ab, ob der Tumor rechtzeitig entdeckt wird und ob schnell die passende Therapie eingeleitet wird. Um schneller zu wissen, was dem Patienten hilft, haben Forscher aus Utrecht nun Darmtumore gezüchtet.
Von Magdalena Schmude
Eine Besucherin steht am 27.03.2013 in einem acht Meter langen begehbaren Darm-Modell im Foyer des Geraer SRH Waldklinikums. Hier beantworten Ärzte Fragen zum Thema Darmkrebs und seine Vorstufen. Die Veranstaltung findet im Rahmen des bundesweiten Darmkrebsmonats März statt. (picture alliance / dpa / Bodo Schackow)
Ein begehbares Darm-Modell in einem Krankenhaus in Gera: Um Darmkrebs besser therapieren zu können, züchten Forscher künstliche Tumore. (picture alliance / dpa / Bodo Schackow)

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Prostatakrebs Die schleichende Gefahr für den Mann
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"Diese hier stammen von einem Tumor würde ich sagen, sie sind sehr dicht gewachsen, mit dicken Wänden und wenig Hohlraum im Inneren der Organoide. Wenn die Organoide von gesundem Gewebe stammen, gibt es Platz im Inneren, aber diese hier kommen von einem Tumor und wachsen als kompakte Strukturen."
Hans Clevers zeigt auf die kleinen Zellklumpen, die in einer Petrischale unter dem Mikroskop wachsen. Die Organoide sind ein bis zwei Millimeter groß und auch mit dem bloßen Auge gut zu erkennen. Sie sind aus einzelnen Tumorzellen eines Darmkrebs-Patienten entstanden. Hans Clevers und sein Team am Hubrecht Institut in Utrecht haben eine Technik entwickelt, um die Zellen im Labor am Leben zu erhalten. Unter den richtigen Bedingungen wachsen sie immer weiter und bilden so ein Mini-Modell des jeweiligen Tumors. Die Organoide könnten helfen, für jeden Darmkrebs-Patienten die wirksamste Behandlung zu finden.
"Die Schwierigkeit bei der Behandlung von Krebs ist, dass nur jeder dritte Patient wirklich von einem bestimmten Medikament profitiert. Wir konnten nur bisher nicht vorhersagen, welcher Patient das sein wird. Jetzt können wir das zum ersten Mal testen, indem wir Organoide aus dem Tumor eines Patienten züchten und diese dann mit zehn oder hundert oder tausend verschiedenen Wirkstoffen behandeln und beobachten, welche die Tumor-Zellen töten."
Bisher war es nicht möglich, die Wirkung eines Medikaments auf einen einzelnen Tumor im Vorfeld zu testen weil die Zellen nach einer Entnahme schnell absterben. Mit der Methode der Utrechter Wissenschaftler hat sich das geändert.
Zuverlässigere Vorhersagen über die Krankheit
Wichtig für die Zuverlässigkeit des Tests ist außerdem, dass die Tumor-Organoide in Aufbau und Zellzusammensetzung dem Tumor im Körper des jeweiligen Patienten entsprechen und deshalb sehr ähnlich reagieren, wenn sie mit einem Wirkstoff behandelt werden. Hans Clevers weiß, dass auch die direkte Umgebung des Tumors im Körper seine Reaktion auf ein Medikament beeinflusst. Ein Umstand, der in der Forschung oft ignoriert wird.
"Gewebe sind dreidimensional und auch Tumore sind dreidimensional. Sie wachsen nicht flach auf Plastik, sondern haben Kontakt zum Bindegewebe, zu Kollagen und anderen Molekülen. Unsere Technik hat den Vorteil, dass wir die Situation im Körper simulieren, indem wir auch diese anderen Faktoren dazugeben und die Zellen in eine dreidimensionale Struktur wachsen lassen. Wir kommen so den Bedingungen sehr nah, die im Körper herrschen."
Das soll die Vorhersagen noch zuverlässiger machen. Wie zuverlässig testen die Forscher zur Zeit. Sie behandeln die Organoide auf die gleiche Weise, wie der jeweilige Patient in der Klinik behandelt wird und vergleichen anschließend die Ergebnisse. Im nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler zuerst die Therapie am Organoid testen und dann die Ärzte beraten, welches Medikament dem Patienten am ehesten hilft.
Langfristig sollen solche Vorversuche dann komplett überflüssig werden. Hans Clevers und sein Team untersuchen auch, welche Gen-Veränderungen die Tumorzellen aufweisen. Wenn bekannt ist, welche Mutation einen Tumor sensitiv oder resistent gegenüber einem bestimmten Medikament macht, könnte das die Zuordnung der passenden Therapie noch einfacher machen.
"Wir glauben, dass es eine Art Code gibt. Er wird vermutlich sehr komplex und schwer zu finden sein, aber wenn wir mit unserer Technik genug Organoide getestet haben, können wir einen Tumor hoffentlich auf Basis seiner DNA-Veränderungen einer Gruppe zuordnen und wissen dann, ob er auf ein Medikament reagiert oder nicht. Dann müssten wir keine Organoide mehr wachsen lassen, sondern nur wissen, welche Mutationen ein Tumor aufweist."
Bis die nötige Menge an Daten gesammelt ist, werden die Wissenschaftler noch Tausende Organoide testen müssen. Doch Hans Clevers ist zuversichtlich, dass sie am Ende die Behandlung von Darmkrebspatienten entscheidend verbessern werden.

Quelle: Deutschlandfunk  

Termin 24.09.2015 in Brunsbüttel: „Darmkrebs – Fortschritt in Vorbeugung und Behandlung“

Mit „Darmkrebs – Fortschritt in Vorbeugung und Behandlung“ referiert Prof. Dr. Thomas Hermann am 24. September. Der Onkologe gilt als Koryphäe auf seinem Gebiet und ist seit 1. Juli gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Sixtus Keck Chefarzt am Heider Westküstenklinikum.

Veranstaltungsort: 
Galerie Rusch an der Schulstraße in Brunsbüttel.
Beginn:
19.30 Uhr 

Infos: www.wattopedia.de

Montag, 10. August 2015

Lässt sich die Darmaktivität positiv beeinflussen ?


In der Internetwerbung tauchen immer mehr Anbieter, unter anderem auch aus den Niederlanden auf, auf, die sogenannte Präbiotika Kapseln anbieten, wobei eine Monatspackung schnell einmal 70 Euro kosten soll, wobei dem Kunden das Angebot dadurch schmackhaft gemacht wird, dass man ihm beim Kauf eines für 6 Monate reichenden Vorrates den Monatspreis auf z.B. 39 EURO rabattiert. 

Was ist dran an den vollmundigen Erklärungen der Anbieter ? 

Wie sicher sind die angeblich gesicherten Erkenntnisse derartiger Anbieter ? 

Einige Antworten dazu finden wir bei Wikipedia: 

Präbiotika (auch Prebiotika) sind „Nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile, die ihren Wirt günstig beeinflussen, indem sie das Wachstum und/oder die Aktivität einer oder mehrerer Bakterienarten im Dickdarm gezielt anregen und somit die Gesundheit des Wirts verbessern“ (Gibson und Roberfroid, 1995)[1].
Präbiotika gehören neben Probiotika zu den häufigsten Lebensmittelzusätzen. Die meisten potentiellen Präbiotika sind Kohlenhydrate, aber die Definition schließt nicht aus, dass auch Nicht-Kohlenhydrate als Präbiotika verwendet werden können. Sie stellen eine selektive Nahrungsgrundlage für Darmbakterien-Arten wieLaktobazillen und Bifidobakterien dar und können auf diese Weise gezielt die Zusammensetzung der Darmflora beeinflussen. So können sich potentiellMikroorganismen mit einem gesundheitsfördernden Einfluss für den Menschen im Dickdarm anhäufen.
Für die Di-Oligo- und Polysaccharide InulinLactuloseLactitolRaffinoseStachyose sowie weitere Fructane und Oligofructose wurden präbiotische Eigenschaften untersucht und nachgewiesen.[2]
In ChicoréeSchwarzwurzelnTopinambur und vielen anderen wenig oder gar nicht verarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln sind Präbiotika natürlich vorhanden. Industriell können Präbiotika aus unterschiedlichen Ausgangsstoffen hergestellt werden. Inulin und Oligofructose werden vorwiegend aus der Wurzelzichorie (Chicorée) gewonnen. Andere anerkannte Präbiotika wie Lactulose oder Galactooligosaccharide (GOS) werden hingegen aus Lactose (Milchzucker) hergestellt bzw. aus Milch isoliert[3].

Quelle: Wikipedia

In der Behandlung von Clostridium difficile-Darminfektionen (antibiotikaassoziierte Kolitis) sowie anderen bakteriell bedingten Darmentzündungen wird seit einigen Jahren mit großem Erfolg die fäkale Bakterien-Therapie (umgangssprachlich Stuhltransplantation) angewendet. Dabei wird Stuhl eines gesunden Spenders in physiologischer Kochsalzlösung aufgelöst, gereinigt und entweder über ein Klistier in den Dickdarm oder über eine nasogastrische Sonde in den Magen des Empfängers gebracht.

Quelle: Wikipedia 

Gute Darmbakterian - schlechte Darmbakterien

Präbiotika und Probiotika



    
    Im Handel gibt es ein reiches Angebot unterschiedlicher probiotischer und präbiotischer Lebensmittel. Dazu gehören in erster Linie Milchprodukte, aber auch z.B. Getränke, Brot, Backwaren und Müslis, Süßwaren, Rohwurst und Säuglingsnahrung. 
Probiotika und Präbiotika wirken auf die menschliche Darmflora im Dickdarm. Sie erzielen dadurch mögliche gesundheitsfördernde Effekte und verbessern das Wohlbefinden.


Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Darmflora

Der Dickdarm ist mit mehr als 400 verschiedenen Bakterienspezies besiedelt, die rund 50 verschiedenen Gattungen zugeordnet werden können. Zahlenmäßig dominieren Bacteroides, Bifidobakterien, Eubakterien, Laktobazillen, Clostridien und bestimmte Kokken.

Die bakterielle Besiedlung des Dickdarms ist ein sehr komplexes Ökosystem, das nicht nur in sich, sondern auch mit dem Mensch in wechselseitigen Beziehungen steht, die bislang erst ansatzweise entdeckt sind.
Der Mensch ist Wirt und "Ernährer" der Darmbakterien. Die Bakterien verhindern die Besiedlung des Darms mit Krankheitserregern (Barrierefunktion) und stimulieren das Immunsystem in der Darmwand. Sie bilden durch den Abbau von Kohlenhydraten kurzkettige Fettsäuren ( Essigsäure, Buttersäure u.a.), die zum einen von den Zellen der Dickdarmwand des Menschen als Energiequelle genutzt werden können und zum anderen den Stoffwechsel der Darmwandzellen anregen und die Darmmotilität stimulieren. Die Dickdarmbakterien können jedoch auch negative Eigenschaften haben, sie können schädliche Stoffe bilden oder selbst pathogen (krankheitserregend) wirken.
Die Einteilung der Bakterien nach günstigen und ungünstigen Eigenschaften ist in vielen Fällen schwierig. Die meisten Bakterien besitzen ein breites Spektrum unterschiedlicher Stoffwechselaktivitäten und innerhalb einer Gattung finden sich Spezies mit abweichenden Eigenschaften. Laktobazillen und Bifidobakterien werden allgemein positiv bewertet: Sie ernähren sich ausschließlich von Kohlenhydraten und geben als Endprodukt deren Abbaus starke Säuren ab. Dadurch senken sie den pH-Wert im Dickdarm und hemmen das Wachstum unerwünschter Bakterien. Sie können - in vitro - antibiotikaähnliche Hemmstoffe gegen Krankheitserreger wie Salmonellen, Shigellen, Camylobacter, Listerien bilden. Bisher wurden weder bei Bifidobakterien noch bei Laktobazillen pathogene Stämme nachgewiesen.

Die Zusammensetzung der individuellen Darmflora ist unter normalen Umständen stabil. Stress, Erkrankungen, Antibiotikatherapie und Ernährungsgewohnheiten können sie verändern. Es liegt nahe, Lebensmittel zu entwickeln, die die Eigenschaften der Darmflora günstig beeinflussen sollen.


Präbiotika - Probiotika - Synbiotika

Probiotika sind genau charakterisierte Mikroorganismen, die in ausreichender Menge lebend und in aktiver Form in den Darm gelangen und dadurch positive gesundheitliche Wirkungen erzielen. Die Besonderheit dieser Bakterien ist, dass sie dem Angriff der Verdauungssäfte, insbesondere Magensäure und Gallensäuren, widerstehen und lebend in den Dickddarm gelangen können. 
Probiotische Bakterien sind überwiegend Laktobazillen und Bifidobakterien. 

Die gesundheitliche Unbedenklichkeit des jeweiligen Stammes muss sicher nachgewiesen sein. Außerdem müssen Probiotika technologisch geeignet sein: Sie dürfen Geschmack, Aussehen und Konsistenz des Lebensmittels nicht verschlechtern und müssen bis zum Verzehr in ausreichender Menge im Lebensmittel überleben. Letzteres bedeutet, dass bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum noch genug lebende Bakterien in einer verzehrsüblichen Portion des Lebensmittels (z.B. ein Becher Jogurt) enthalten sind, um die gesundheitsfördernde Wirkung zu erzielen, die in klinischen Studien für das Produkt nachgewiesen wurde.
Als Richtgröße gilt > 1 Million lebende Bakterien pro Gramm Lebensmittel (Abweichungen je nach Lebensmittel, Bakterienstamm und angestrebtem Gesundheitseffekt). 

Probiotische Lebensmittel müssen regelmäßig gegessen werden, ansonsten nimmt die Zahl der Bakterien im Dickdarm wieder kontinuierlich ab.

Präbiotika (= Prebiotika) sind Ballaststoffe, also unverdauliche Nahrungsbestandteile. Das Besondere der Präbiotika ist, dass sie nur von bestimmten gesundheitsfördernden Mikroorganismen im Dickdarm (insbesondere Bifidobakterien, auch Laktobazillen) gerne “gegessen” werden. Dadurch wird die spezifische Aktivität und / oder das Wachstum dieser Mikroorganismen stimuliert, woraus wiederum positive Effekte auf den Organismus resultieren können. 
Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich dieser Effekt ab einem täglichen Verzehr von vier bis fünf Gramm Präbiotika einstellt (zusätzlich zu der durch die tägliche Ernährung aufgenommenen Menge). Um den gewünschten Effekt zu erzielen, ist eine Mindestverzehrsdauer von sieben Tagen notwendig. Eine Auslobung, dass ein Lebensmittel einen Beitrag zu einem präbiotischen Effekt leistet oder präbiotische Ballaststoffe enthält, erscheint ab einer Menge von einem Drittel der Tagesdosis in einer Verzehrseinheit (1,5 g) gerechtfertigt, so die Aussage der Arbeitsgruppe "Fragen der Ernährung" der Lebensmittelchemischen Gesellschaft.

Beispiele für Präbiotika sind Inulin und Oligofruktose - kettenförmige Verbindungen aus Fruchtzucker (Fruktooligosaccharide, FOS) , sowie Galaktooligosaccharide, bestehend überwiegend aus Galaktosebausteinen, oder Sojaoligosaccharide, ein Gemisch aus Stachyose und Raffinose. Präbiotika werden von den Darmbakterien zu Säuren (kurzkettige Fettsäuren, Milchsäure) und Gasen (Wasserstoff, Kohlendioxid) abgebaut. Sie verursachen dadurch häufig Blähungen und können in höheren Dosen zu Bauchschmerzen und Durchfällen führen. (Weitere Informationen hier)

Inulin kommt als Speicherkohlenhydrat in vielen Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft vor. Besonders hohe Konzentrationen sind in Topinambur (18 - 35 %), Schwarzwurzel (ca. 13 %) Artischockenherzen (ca. 15 %) und Chicoreewurzel (10 - 16 %) zu finden. Weitere Quellen für FOS sind z.B. Artischocken, Knoblauch, Zwiebeln, Spargel oder Roggen.
Die mittlere tägliche Aufnahme von FOS wird für Europa mit 2 -12 g / Tag angegeben.


Synbiotika sind Kombinationen aus Probiotika und Präbiotika. Sie verbinden die positiven Wirkungen von Präbiotika und Probiotika.


Gesundheitsfördende Wirkungen 

Die möglichen gesundheitlichen Wirkungen der Präbiotika und Probiotika müssen differenziert betrachtet werden, denn nur ein Teil der diskutierten Effekte ist wissenschaftlich sicher nachgewiesen. Andere Effekte wurden bisher nur in Tier- oder Modellversuchen bestätigt, so dass sich hieraus lediglich Hinweise auf eine Wirkung beim Menschen ableiten lassen.

Ferner muss bedacht werden, dass auch gesicherte probiotische Wirkungen nur bestimmten Bakterienspezies zugeordnet werden können und nicht allgemein den Probiotika. Sie wirken bei einem bestimmten Prozentsatz der jeweiligen Zielgruppe und nicht bei allen Menschen.


Verbesserung der Darmtätigkeit bei Verstopfung (Obstipation)
Präbiotika erhöhen im Vergleich zu Ballaststoffen aus Getreide oder Obst und Gemüse das Stuhlgewicht nur geringfügig. Sie bewirken jedoch zum Teil einen weichen Stuhl und steigern die Frequenz. Diese Wirkungen können günstig für Personen mit Obstipation sein.
Die Beobachtungen nach Probiotikaverzehr sind widersprüchlich.

Beeinflussung der Darmflora und Unterstützung der Barrierefunktion der Darmwand
Präbiotika fördern insbesondere das Wachstum von Bifidobakterien, allerdings nur solange, wie sie auch gegessen werden. Bei Erwachsenen wirken FOS bifidogen, während die Effekte von Galaktooligosacchariden widersprüchlich sind. Bei Säuglingen wirkt eine Mischung aus Inulin und Galaktooligosacchariden bifidogen. Durch den bifidogenen Effekt ergeben sich mögliche gesundheitsfördernde Wirkungen von Präbiotika.

Probiotika hemmen das Wachstum unerwünschter Keime im Dickdarm auf mehrere Weisen: sie schaffen ein leicht saures Milieu, sie konkurrieren um Nährstoffe, um Nischen oder Bindungsstellen und sie bilden bakterizide Stoffe. 

Geringere Häufigkeit und Dauer verschiedener Durchfallerkrankungen
Gute Erfolge durch Probiotikaverzehr wurden hier vor allem bei Rotavirus-Infektionen (kommen häufig bei Kindern im Krankenhaus vor), bei Reisediarrhöen und bei Durchfällen nach Antibiotikabehandlung oder nach Chemotherapie erzielt.
Teilweise werden Durchfallerkrankungen auch durch den Verzehr von herkömmlichem Jogurt gebessert. 

Förderung der Laktoseverdauung
Jogurt und andere fermentierte Milchprodukte können die Verträglichkeit von Milchzucker verbessern. Dieser Effekt gilt teilweise auch für Probiotika.
Es gibt mehrere Wirkmechanismen.
  • Infolge der Fermentation ist ein Teil des Milchzuckers abgebaut.
  • Die Magen-Darm-Passage fermentierter Milchprodukte dauert länger als die von Milch.
  • Milchsäurebakterien (aus nicht erhitztem Joghurt) gelangen lebend in den Dünndarm, werden hier durch die hohe Gallensäurekonzentration abgetötet und geben das Enzym Laktase an ihre Umgebung ab. Probiotische Bakterien haben eine hohe Gallensäureresistenz und geben entsprechend weniger Laktase frei.
Milchsäurebakterien enthalten das Enzym Laktase in unterschiedlichem Maße, so dass die Verträglichkeit verschiedener fermentierter Milchprodukte getestet werden muss.

Beeinflussung des Immunsystems
Probiotische Bakterien können verschiedene Parameter des Immunsystems stimulieren, so z.B.:
  • die Aktivität von Lymphozyten, Phagozyten, Killerzellen und anderen Zellen der Immunabwehr
  • die Bildung von Antikörpern
  • die Bildung verschiedener Botenstoffe des Immunsystems (Interleukine, Interferone u.a.)
  • bzw. die Immunantwort auf verschiedene Antigene beeinflussen.

Es gibt allerdings bisher keinen sicheren wissenschaftlichen Nachweis für die Stärkung des Immunsystems durch den Verzehr von probiotischen Lebensmitteln, so dass Infektionskrankheiten oder andere Erkrankungen verhindert werden. 
Studien ergaben einzelne Effekte wie
  • weniger Krankhheitstage bei Kindergartenkindern
  • weniger entzündliche Darmerkrankungen bei älteren Menschen
  • Linderung objektiver und subjektiver Symptome bei atopischer Dermatitis (Neurodermitis)
  • bessere Verträglichkeit der probiotischen Milchprodukte bei Milchallergie

Es gibt erste Hinweise aus tierexperimentellen und klinischen Untersuchungen für den Erfolg probiotischer Lebensmittel bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Weitere Studien sind jedoch notwendig.

Senkung der Konzentration gesundheitsschädlicher und krebsfördernder Stoffe im Dickdarm
Tierexperimentelle und In-vitro Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass Probiotika die Entstehung und den Verlauf von Krebserkrankungen beeinflussen können. Probiotika können beispielsweise die Aktivität von Enzymen hemmen, die bestimmte Stoffe in krebserregende Substanzen umwandeln, auch ein Einfluss auf das Wachstum von Krebszellen konnte gezeigt werden. Durch den Verzehr probiotischer Lebensmittel kann die Konzentration krebserregender oder erbgutschädigender oder sonst schädigender Substanzen im Dickdarm gesenkt werden.

Bisher fehlt jedoch der wissenschaftliche Nachweis, dass Probiotika Krebserkrankungen vorbeugen. Es gibt lediglich Hinweise auf mögliche Wirkmechanismen von probiotischen Bakterien im Sinne einer Darmkrebsprophylaxe.

Senkung des Cholesterinspiegels und Beeinflussung des Fettstoffwechsels
Es gibt Hinweise auf eine cholesterin- und triglyceridspiegelsenkende Wirkung von Probiotika. Diese Effekte sind für den Menschen bisher nicht schlüssig belegt.

Steigerung der Mineralstoffabsorption und Osteoporoseprävention
Man vermutet, dass mit der Aufnahme von Essigsäure, Milchsäure und anderen kurzkettigen Fettsäuren in die Zellen der Dickdarmwand gleichzeitig auch Kalzium und Magnesium aufgenommen werden - im Austausch gegen Wasserstoffionen.
Einzelne kontrollierte Studien zeigen, dass die Verwertung von Kalzium bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch Präbiotika verbessert werden kann, kein Effekt wurde allerdings bei Frauen in den ersten Jahren nach den Wechseljahren festgestellt. Es gibt noch keine Aussagen zu den langfristigen Effekten auf die Knochengesundheit oder Osteoporose.

In der Diskussion ist gleichfalls, dass Probiotika die Aufnahme von Kalzium und Magnesium verbessern können. Der wissenschaftliche Nachweis einer höheren Knochenstabilität und Osteoporoseprävention durch Probiotika steht noch aus.

Ebenfalls werden Wirkmechanismen von Probiotika im Zusammenhang mit der Prophylaxe und Behandlung von
Vaginal- und Harnwegsinfekte
n bei Frauen diskutiert.


Fazit

Milchsäure- und Bifidobakterien gelten allgemein als gesundheitlich unbedenklich. Risiken eine Probiotikaverzehrs wurden bisher nicht beschrieben, auch nicht bei immungeschwächten Menschen oder bei überaktivem Immunsystem.

Lebensmittel mit präbiotischen und probiotischen Eigenschaften haben gesundheitsfördernde Wirkungen. Einzelne sind durch wissenschaftliche Studien für den Menschen nachgewiesen, für viele andere Wirkungen gibt es bislang erst Hinweise und ein sicherer Nachweis steht noch aus.

Unabhängig eines potentiellen Nutzens von Präbiotika und Probiotika, im Vordergrund steht immer die ausgewogene und abwechsungsreiche Ernährung. 



Quellenangaben:
Elisabeth Wisker: Präbiotika: Überblick über die Ergebnisse von Studien am Menschen, in: Ernährungs-Umschau 12/2002, S. 468-474
Michael de Vrese: Probiotika: Was ist gesichert? Was ist in der Diskussion?, in: Ernährungsmedizin in der Praxis, Kapitel 2/3.3.7, November 2002
Heinz F. Hammer, B. Aichbichler: Probiotika und Präbiotika: Grundlagen, Einsatz und Wirkungen beim gesunden und kranken Menschen, in: Journal für Ernährugsmedizin, 2/2003 (im Internet unter: www.kup.at, Zugriff 3/2006)
Arbeitsgruppe "Fragen der Ernährung" der Lebensmittelchemischen Gesellschaft (Hrsg.): Stellungnahme Fruktooligosaccharide und Inulin, in: Ernährungs-Umschau 10/2003 (im Internet unter: www.gdch.de, Zugriff 3/2006)
Frank M. Unger, H. Viernstein: Probiotika: Regenerierende, prophylaktische und adjuvant-therapeutische Anwendungen, in: Journal für Ernährugsmedizin, 2/2004 (im Internet unter: www.kup.at, Zugriff 3/2006)
Andrea Klein, Gerhard Jahreis: Probiotika und deren modulierende Wirkungen auf das Immunsystem, in: Ernährungs-Umschau 2/2004
Ottmar Leiß: Diätetische Therapie bei Kohlenhydratmalabsortion und Laktoseintoleranz, in: Aktuelle Ernährungsmedizin, 2/2005