Sonntag, 15. März 2015

Seltene Erkrankungen: Was ist PSP ?

Was ist PSP ?
Die progressive supranukleäre Blickparese, PSP, ist eine seltene Funktionsstörung des Gehirns. Sie ist verwandt mit der Parkinsonschen Krankheit. Entdeckt wurde sie 1963 von Dr. John C. Steele, Dr. J.C. Richardson and Dr. J. Olszewski, daher ist sie auch unter der Bezeichnung Steele-Richardson-Olszewski-Syndrom (SRO) bekannt.
PSP tritt überwiegend in der zweiten Lebenshälfte auf. Ob Männer ein wenig öfter betroffen sind als Frauen, wird noch untersucht. Man nimmt an, dass 6-7 von 100.000 Menschen im Laufe ihres Lebens an PSP erkranken. (Zum Vergleich: bei Parkinson sind es in Deutschland 100-200 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner, bei den über 65-jährigen sogar bis zu 1.800.)
Die Ursache für PSP ist noch nicht bekannt (aber es wird intensiv geforscht). Es gibt bislang leider keine Heilung und nur wenige, eingeschränkt wirksame Medikamente, mit denen die Symptome der Krankheit gelindert werden können.
Seit kurzem weiss man, dass es verschiedene Verlaufsformen der PSP gibt. Man unterscheidet in das Richardson-Syndrom (PSP-R, die "klassische" PSP, wie sie 1963 beschrieben wurde), die Parkinson-ähnliche Verlaufsform (PSP-P) und die "Pure Akinesia with Gait Freezing" (PAGF).

Welcher Arzt stellt PSP fest ?

PSP wird meist von Neurologinnen / Neurologen festgestellt. Allerdings ist es nicht einfach, die PSP zu diagnostizieren. Es gibt bislang keinen «PSP-Test», und die Symptome ähneln denen anderer Bewegungserkrankungen. Die Neurologen entscheiden mittels verschiedener Untersuchungen und anhand der Symptome, ob jemand (wahrscheinlich) an einer PSP erkrankt ist. Dabei verwenden sie dieKriterien für die PSP-Diagnose (pdf-Datei, externer Link, zur PSP ab S. 16), auf die man sich in den 90-er Jahren geeinigt hat.

Symptome

Vorab: Die Symptome können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein! Einige Anzeichen wurden allerdings besonders häufig beobachtet:
  • Stürze "aus heiterem Himmel"
  • Schwierigkeiten beim Gehen
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Verlangsamung der Bewegungen, ähnlich wie bei der Parkinsonschen Krankheit
  • Sehprobleme, wie Doppelt-Sehen oder verschwommenes Sehen
  • Sprechprobleme
  • Schluckprobleme
Manchmal kommt es auch zu Gemüts- oder Persönlichkeitsveränderungen.
Symptome, die oft zur Diagnose «PSP» führen, sind vor allem die Stürze und eine zunehmende Unfähigkeit, die Augen nach unten zu bewegen. Die Probleme mit den Augenbewegungen haben der Krankheit auch ihren Namen gegeben: Blickparese - Blicklähmung.

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