Vortragsthema:
Welche Krebsvorsorge ist sinnvoll ?
Herr Peter Neugebauer
Veranstalter:
Helios Klinik Idstein
Patientenseminare, Vorträge - Informationsveranstaltungen Wir freuen uns, wenn Sie uns die wichtigen und bedeutenden regionalen Veranstaltungen in Ihrer Region (bitte ausschließlich per Mail an redaktion-sachbearbeitung@gmx.de) melden, die wir hier dann gerne präsentieren.
Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsart in Europa, etwa die Hälfte der Patienten stirbt daran. Wie hoch die Überlebenschancen im Einzelfall sind, hängt davon ab, ob der Tumor rechtzeitig entdeckt wird und ob schnell die passende Therapie eingeleitet wird. Um schneller zu wissen, was dem Patienten hilft, haben Forscher aus Utrecht nun Darmtumore gezüchtet.Von Magdalena Schmude
- Ein begehbares Darm-Modell in einem Krankenhaus in Gera: Um Darmkrebs besser therapieren zu können, züchten Forscher künstliche Tumore. (picture alliance / dpa / Bodo Schackow)
Prostatakrebs Die schleichende Gefahr für den MannKurz und kritisch Der gesunde Umgang mit der KrankheitKrebstherapie Kranke Zellen sichtbar machenTeilchentherapie Schnelle Teilchen gegen KrebsIonentherapie Schnelle Teilchen gegen Krebs"Diese hier stammen von einem Tumor würde ich sagen, sie sind sehr dicht gewachsen, mit dicken Wänden und wenig Hohlraum im Inneren der Organoide. Wenn die Organoide von gesundem Gewebe stammen, gibt es Platz im Inneren, aber diese hier kommen von einem Tumor und wachsen als kompakte Strukturen."Hans Clevers zeigt auf die kleinen Zellklumpen, die in einer Petrischale unter dem Mikroskop wachsen. Die Organoide sind ein bis zwei Millimeter groß und auch mit dem bloßen Auge gut zu erkennen. Sie sind aus einzelnen Tumorzellen eines Darmkrebs-Patienten entstanden. Hans Clevers und sein Team am Hubrecht Institut in Utrecht haben eine Technik entwickelt, um die Zellen im Labor am Leben zu erhalten. Unter den richtigen Bedingungen wachsen sie immer weiter und bilden so ein Mini-Modell des jeweiligen Tumors. Die Organoide könnten helfen, für jeden Darmkrebs-Patienten die wirksamste Behandlung zu finden."Die Schwierigkeit bei der Behandlung von Krebs ist, dass nur jeder dritte Patient wirklich von einem bestimmten Medikament profitiert. Wir konnten nur bisher nicht vorhersagen, welcher Patient das sein wird. Jetzt können wir das zum ersten Mal testen, indem wir Organoide aus dem Tumor eines Patienten züchten und diese dann mit zehn oder hundert oder tausend verschiedenen Wirkstoffen behandeln und beobachten, welche die Tumor-Zellen töten."Bisher war es nicht möglich, die Wirkung eines Medikaments auf einen einzelnen Tumor im Vorfeld zu testen weil die Zellen nach einer Entnahme schnell absterben. Mit der Methode der Utrechter Wissenschaftler hat sich das geändert.Zuverlässigere Vorhersagen über die KrankheitWichtig für die Zuverlässigkeit des Tests ist außerdem, dass die Tumor-Organoide in Aufbau und Zellzusammensetzung dem Tumor im Körper des jeweiligen Patienten entsprechen und deshalb sehr ähnlich reagieren, wenn sie mit einem Wirkstoff behandelt werden. Hans Clevers weiß, dass auch die direkte Umgebung des Tumors im Körper seine Reaktion auf ein Medikament beeinflusst. Ein Umstand, der in der Forschung oft ignoriert wird."Gewebe sind dreidimensional und auch Tumore sind dreidimensional. Sie wachsen nicht flach auf Plastik, sondern haben Kontakt zum Bindegewebe, zu Kollagen und anderen Molekülen. Unsere Technik hat den Vorteil, dass wir die Situation im Körper simulieren, indem wir auch diese anderen Faktoren dazugeben und die Zellen in eine dreidimensionale Struktur wachsen lassen. Wir kommen so den Bedingungen sehr nah, die im Körper herrschen."Das soll die Vorhersagen noch zuverlässiger machen. Wie zuverlässig testen die Forscher zur Zeit. Sie behandeln die Organoide auf die gleiche Weise, wie der jeweilige Patient in der Klinik behandelt wird und vergleichen anschließend die Ergebnisse. Im nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler zuerst die Therapie am Organoid testen und dann die Ärzte beraten, welches Medikament dem Patienten am ehesten hilft.Langfristig sollen solche Vorversuche dann komplett überflüssig werden. Hans Clevers und sein Team untersuchen auch, welche Gen-Veränderungen die Tumorzellen aufweisen. Wenn bekannt ist, welche Mutation einen Tumor sensitiv oder resistent gegenüber einem bestimmten Medikament macht, könnte das die Zuordnung der passenden Therapie noch einfacher machen."Wir glauben, dass es eine Art Code gibt. Er wird vermutlich sehr komplex und schwer zu finden sein, aber wenn wir mit unserer Technik genug Organoide getestet haben, können wir einen Tumor hoffentlich auf Basis seiner DNA-Veränderungen einer Gruppe zuordnen und wissen dann, ob er auf ein Medikament reagiert oder nicht. Dann müssten wir keine Organoide mehr wachsen lassen, sondern nur wissen, welche Mutationen ein Tumor aufweist."Bis die nötige Menge an Daten gesammelt ist, werden die Wissenschaftler noch Tausende Organoide testen müssen. Doch Hans Clevers ist zuversichtlich, dass sie am Ende die Behandlung von Darmkrebspatienten entscheidend verbessern werden.
Präbiotika und Probiotika | |
Im Handel gibt es ein reiches Angebot unterschiedlicher probiotischer und präbiotischer Lebensmittel. Dazu gehören in erster Linie Milchprodukte, aber auch z.B. Getränke, Brot, Backwaren und Müslis, Süßwaren, Rohwurst und Säuglingsnahrung. Probiotika und Präbiotika wirken auf die menschliche Darmflora im Dickdarm. Sie erzielen dadurch mögliche gesundheitsfördernde Effekte und verbessern das Wohlbefinden. Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Darmflora Der Dickdarm ist mit mehr als 400 verschiedenen Bakterienspezies besiedelt, die rund 50 verschiedenen Gattungen zugeordnet werden können. Zahlenmäßig dominieren Bacteroides, Bifidobakterien, Eubakterien, Laktobazillen, Clostridien und bestimmte Kokken. Die bakterielle Besiedlung des Dickdarms ist ein sehr komplexes Ökosystem, das nicht nur in sich, sondern auch mit dem Mensch in wechselseitigen Beziehungen steht, die bislang erst ansatzweise entdeckt sind. Der Mensch ist Wirt und "Ernährer" der Darmbakterien. Die Bakterien verhindern die Besiedlung des Darms mit Krankheitserregern (Barrierefunktion) und stimulieren das Immunsystem in der Darmwand. Sie bilden durch den Abbau von Kohlenhydraten kurzkettige Fettsäuren ( Essigsäure, Buttersäure u.a.), die zum einen von den Zellen der Dickdarmwand des Menschen als Energiequelle genutzt werden können und zum anderen den Stoffwechsel der Darmwandzellen anregen und die Darmmotilität stimulieren. Die Dickdarmbakterien können jedoch auch negative Eigenschaften haben, sie können schädliche Stoffe bilden oder selbst pathogen (krankheitserregend) wirken. Die Einteilung der Bakterien nach günstigen und ungünstigen Eigenschaften ist in vielen Fällen schwierig. Die meisten Bakterien besitzen ein breites Spektrum unterschiedlicher Stoffwechselaktivitäten und innerhalb einer Gattung finden sich Spezies mit abweichenden Eigenschaften. Laktobazillen und Bifidobakterien werden allgemein positiv bewertet: Sie ernähren sich ausschließlich von Kohlenhydraten und geben als Endprodukt deren Abbaus starke Säuren ab. Dadurch senken sie den pH-Wert im Dickdarm und hemmen das Wachstum unerwünschter Bakterien. Sie können - in vitro - antibiotikaähnliche Hemmstoffe gegen Krankheitserreger wie Salmonellen, Shigellen, Camylobacter, Listerien bilden. Bisher wurden weder bei Bifidobakterien noch bei Laktobazillen pathogene Stämme nachgewiesen. Die Zusammensetzung der individuellen Darmflora ist unter normalen Umständen stabil. Stress, Erkrankungen, Antibiotikatherapie und Ernährungsgewohnheiten können sie verändern. Es liegt nahe, Lebensmittel zu entwickeln, die die Eigenschaften der Darmflora günstig beeinflussen sollen. Präbiotika - Probiotika - Synbiotika Probiotika sind genau charakterisierte Mikroorganismen, die in ausreichender Menge lebend und in aktiver Form in den Darm gelangen und dadurch positive gesundheitliche Wirkungen erzielen. Die Besonderheit dieser Bakterien ist, dass sie dem Angriff der Verdauungssäfte, insbesondere Magensäure und Gallensäuren, widerstehen und lebend in den Dickddarm gelangen können. Probiotische Bakterien sind überwiegend Laktobazillen und Bifidobakterien. Die gesundheitliche Unbedenklichkeit des jeweiligen Stammes muss sicher nachgewiesen sein. Außerdem müssen Probiotika technologisch geeignet sein: Sie dürfen Geschmack, Aussehen und Konsistenz des Lebensmittels nicht verschlechtern und müssen bis zum Verzehr in ausreichender Menge im Lebensmittel überleben. Letzteres bedeutet, dass bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum noch genug lebende Bakterien in einer verzehrsüblichen Portion des Lebensmittels (z.B. ein Becher Jogurt) enthalten sind, um die gesundheitsfördernde Wirkung zu erzielen, die in klinischen Studien für das Produkt nachgewiesen wurde. Als Richtgröße gilt > 1 Million lebende Bakterien pro Gramm Lebensmittel (Abweichungen je nach Lebensmittel, Bakterienstamm und angestrebtem Gesundheitseffekt). Probiotische Lebensmittel müssen regelmäßig gegessen werden, ansonsten nimmt die Zahl der Bakterien im Dickdarm wieder kontinuierlich ab. Präbiotika (= Prebiotika) sind Ballaststoffe, also unverdauliche Nahrungsbestandteile. Das Besondere der Präbiotika ist, dass sie nur von bestimmten gesundheitsfördernden Mikroorganismen im Dickdarm (insbesondere Bifidobakterien, auch Laktobazillen) gerne “gegessen” werden. Dadurch wird die spezifische Aktivität und / oder das Wachstum dieser Mikroorganismen stimuliert, woraus wiederum positive Effekte auf den Organismus resultieren können. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich dieser Effekt ab einem täglichen Verzehr von vier bis fünf Gramm Präbiotika einstellt (zusätzlich zu der durch die tägliche Ernährung aufgenommenen Menge). Um den gewünschten Effekt zu erzielen, ist eine Mindestverzehrsdauer von sieben Tagen notwendig. Eine Auslobung, dass ein Lebensmittel einen Beitrag zu einem präbiotischen Effekt leistet oder präbiotische Ballaststoffe enthält, erscheint ab einer Menge von einem Drittel der Tagesdosis in einer Verzehrseinheit (1,5 g) gerechtfertigt, so die Aussage der Arbeitsgruppe "Fragen der Ernährung" der Lebensmittelchemischen Gesellschaft. Beispiele für Präbiotika sind Inulin und Oligofruktose - kettenförmige Verbindungen aus Fruchtzucker (Fruktooligosaccharide, FOS) , sowie Galaktooligosaccharide, bestehend überwiegend aus Galaktosebausteinen, oder Sojaoligosaccharide, ein Gemisch aus Stachyose und Raffinose. Präbiotika werden von den Darmbakterien zu Säuren (kurzkettige Fettsäuren, Milchsäure) und Gasen (Wasserstoff, Kohlendioxid) abgebaut. Sie verursachen dadurch häufig Blähungen und können in höheren Dosen zu Bauchschmerzen und Durchfällen führen. (Weitere Informationen hier) Inulin kommt als Speicherkohlenhydrat in vielen Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft vor. Besonders hohe Konzentrationen sind in Topinambur (18 - 35 %), Schwarzwurzel (ca. 13 %) Artischockenherzen (ca. 15 %) und Chicoreewurzel (10 - 16 %) zu finden. Weitere Quellen für FOS sind z.B. Artischocken, Knoblauch, Zwiebeln, Spargel oder Roggen. Die mittlere tägliche Aufnahme von FOS wird für Europa mit 2 -12 g / Tag angegeben. Synbiotika sind Kombinationen aus Probiotika und Präbiotika. Sie verbinden die positiven Wirkungen von Präbiotika und Probiotika. Gesundheitsfördende Wirkungen Die möglichen gesundheitlichen Wirkungen der Präbiotika und Probiotika müssen differenziert betrachtet werden, denn nur ein Teil der diskutierten Effekte ist wissenschaftlich sicher nachgewiesen. Andere Effekte wurden bisher nur in Tier- oder Modellversuchen bestätigt, so dass sich hieraus lediglich Hinweise auf eine Wirkung beim Menschen ableiten lassen. Ferner muss bedacht werden, dass auch gesicherte probiotische Wirkungen nur bestimmten Bakterienspezies zugeordnet werden können und nicht allgemein den Probiotika. Sie wirken bei einem bestimmten Prozentsatz der jeweiligen Zielgruppe und nicht bei allen Menschen. Verbesserung der Darmtätigkeit bei Verstopfung (Obstipation) Präbiotika erhöhen im Vergleich zu Ballaststoffen aus Getreide oder Obst und Gemüse das Stuhlgewicht nur geringfügig. Sie bewirken jedoch zum Teil einen weichen Stuhl und steigern die Frequenz. Diese Wirkungen können günstig für Personen mit Obstipation sein. Die Beobachtungen nach Probiotikaverzehr sind widersprüchlich. Beeinflussung der Darmflora und Unterstützung der Barrierefunktion der Darmwand Präbiotika fördern insbesondere das Wachstum von Bifidobakterien, allerdings nur solange, wie sie auch gegessen werden. Bei Erwachsenen wirken FOS bifidogen, während die Effekte von Galaktooligosacchariden widersprüchlich sind. Bei Säuglingen wirkt eine Mischung aus Inulin und Galaktooligosacchariden bifidogen. Durch den bifidogenen Effekt ergeben sich mögliche gesundheitsfördernde Wirkungen von Präbiotika. Probiotika hemmen das Wachstum unerwünschter Keime im Dickdarm auf mehrere Weisen: sie schaffen ein leicht saures Milieu, sie konkurrieren um Nährstoffe, um Nischen oder Bindungsstellen und sie bilden bakterizide Stoffe. Geringere Häufigkeit und Dauer verschiedener Durchfallerkrankungen Gute Erfolge durch Probiotikaverzehr wurden hier vor allem bei Rotavirus-Infektionen (kommen häufig bei Kindern im Krankenhaus vor), bei Reisediarrhöen und bei Durchfällen nach Antibiotikabehandlung oder nach Chemotherapie erzielt. Teilweise werden Durchfallerkrankungen auch durch den Verzehr von herkömmlichem Jogurt gebessert. Förderung der Laktoseverdauung Jogurt und andere fermentierte Milchprodukte können die Verträglichkeit von Milchzucker verbessern. Dieser Effekt gilt teilweise auch für Probiotika. Es gibt mehrere Wirkmechanismen.
Beeinflussung des Immunsystems Probiotische Bakterien können verschiedene Parameter des Immunsystems stimulieren, so z.B.:
Es gibt allerdings bisher keinen sicheren wissenschaftlichen Nachweis für die Stärkung des Immunsystems durch den Verzehr von probiotischen Lebensmitteln, so dass Infektionskrankheiten oder andere Erkrankungen verhindert werden. Studien ergaben einzelne Effekte wie
Es gibt erste Hinweise aus tierexperimentellen und klinischen Untersuchungen für den Erfolg probiotischer Lebensmittel bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Weitere Studien sind jedoch notwendig. Senkung der Konzentration gesundheitsschädlicher und krebsfördernder Stoffe im Dickdarm Tierexperimentelle und In-vitro Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass Probiotika die Entstehung und den Verlauf von Krebserkrankungen beeinflussen können. Probiotika können beispielsweise die Aktivität von Enzymen hemmen, die bestimmte Stoffe in krebserregende Substanzen umwandeln, auch ein Einfluss auf das Wachstum von Krebszellen konnte gezeigt werden. Durch den Verzehr probiotischer Lebensmittel kann die Konzentration krebserregender oder erbgutschädigender oder sonst schädigender Substanzen im Dickdarm gesenkt werden. Bisher fehlt jedoch der wissenschaftliche Nachweis, dass Probiotika Krebserkrankungen vorbeugen. Es gibt lediglich Hinweise auf mögliche Wirkmechanismen von probiotischen Bakterien im Sinne einer Darmkrebsprophylaxe. Senkung des Cholesterinspiegels und Beeinflussung des Fettstoffwechsels Es gibt Hinweise auf eine cholesterin- und triglyceridspiegelsenkende Wirkung von Probiotika. Diese Effekte sind für den Menschen bisher nicht schlüssig belegt. Steigerung der Mineralstoffabsorption und Osteoporoseprävention Man vermutet, dass mit der Aufnahme von Essigsäure, Milchsäure und anderen kurzkettigen Fettsäuren in die Zellen der Dickdarmwand gleichzeitig auch Kalzium und Magnesium aufgenommen werden - im Austausch gegen Wasserstoffionen. Einzelne kontrollierte Studien zeigen, dass die Verwertung von Kalzium bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch Präbiotika verbessert werden kann, kein Effekt wurde allerdings bei Frauen in den ersten Jahren nach den Wechseljahren festgestellt. Es gibt noch keine Aussagen zu den langfristigen Effekten auf die Knochengesundheit oder Osteoporose. In der Diskussion ist gleichfalls, dass Probiotika die Aufnahme von Kalzium und Magnesium verbessern können. Der wissenschaftliche Nachweis einer höheren Knochenstabilität und Osteoporoseprävention durch Probiotika steht noch aus. Ebenfalls werden Wirkmechanismen von Probiotika im Zusammenhang mit der Prophylaxe und Behandlung von Vaginal- und Harnwegsinfekten bei Frauen diskutiert. Fazit Milchsäure- und Bifidobakterien gelten allgemein als gesundheitlich unbedenklich. Risiken eine Probiotikaverzehrs wurden bisher nicht beschrieben, auch nicht bei immungeschwächten Menschen oder bei überaktivem Immunsystem. Lebensmittel mit präbiotischen und probiotischen Eigenschaften haben gesundheitsfördernde Wirkungen. Einzelne sind durch wissenschaftliche Studien für den Menschen nachgewiesen, für viele andere Wirkungen gibt es bislang erst Hinweise und ein sicherer Nachweis steht noch aus. Unabhängig eines potentiellen Nutzens von Präbiotika und Probiotika, im Vordergrund steht immer die ausgewogene und abwechsungsreiche Ernährung. Quellenangaben: Elisabeth Wisker: Präbiotika: Überblick über die Ergebnisse von Studien am Menschen, in: Ernährungs-Umschau 12/2002, S. 468-474 Michael de Vrese: Probiotika: Was ist gesichert? Was ist in der Diskussion?, in: Ernährungsmedizin in der Praxis, Kapitel 2/3.3.7, November 2002 Heinz F. Hammer, B. Aichbichler: Probiotika und Präbiotika: Grundlagen, Einsatz und Wirkungen beim gesunden und kranken Menschen, in: Journal für Ernährugsmedizin, 2/2003 (im Internet unter: www.kup.at, Zugriff 3/2006) Arbeitsgruppe "Fragen der Ernährung" der Lebensmittelchemischen Gesellschaft (Hrsg.): Stellungnahme Fruktooligosaccharide und Inulin, in: Ernährungs-Umschau 10/2003 (im Internet unter: www.gdch.de, Zugriff 3/2006) Frank M. Unger, H. Viernstein: Probiotika: Regenerierende, prophylaktische und adjuvant-therapeutische Anwendungen, in: Journal für Ernährugsmedizin, 2/2004 (im Internet unter: www.kup.at, Zugriff 3/2006) Andrea Klein, Gerhard Jahreis: Probiotika und deren modulierende Wirkungen auf das Immunsystem, in: Ernährungs-Umschau 2/2004 Ottmar Leiß: Diätetische Therapie bei Kohlenhydratmalabsortion und Laktoseintoleranz, in: Aktuelle Ernährungsmedizin, 2/2005 |