Jena. Symbiose – mit diesem Fachausdruck bezeichnen Biologen eine
Lebensgemeinschaft zweier Organismen, die beiden Seiten Vorteile
bringt. Im Fall des Pilzes Rhizopus microsporus und des Bakteriums
Burkholderia rhizoxinica könnte es allerdings bald noch einen dritten
Nutznießer der Verbindung geben: den Menschen. Das Duo aus Pilz und
Bakterium produziert eine Substanz, die im Labor und im Tierversuch
gegen Tumorzellen wirkt, haben Biologen des Leibniz-Instituts für
Naturstoffforschung und Infektionsbiologie in Jena herausgefunden.
Das ungleiche Paar, das vor allem in Reisplantagen vorkommt, gibt als
Stoffwechselprodukt die Substanz Rhizoxin ab, einen Giftstoff, der bei
Reispflanzen die Zellteilung blockiert und auch in der Lage ist,
Krebszellen zu töten, so das Institut. Der Pilz benötigt das Bakterium
für seine Fortpflanzung, dem Bakterium verschafft der Pilz wiederum
optimale Bedingungen fürs Zusammenleben. Mit speziellen Enzymen heftet
sich das Bakterium an die Zellwand des Pilzes und weicht diese gerade so
weit auf, dass es eindringen kann – eine bisher noch niemals
beobachtete Technik, so das Institut.
Quelle / Volltext http://www.saarbruecker-zeitung.de/nachrichten/internet/art371089,5569710
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