Mäuse-Avatare bringen neue Hoffnung bei Krebs
In den USA haben Krebspatienten die Möglichkeit, ihre
Chemotherapie im Vorfeld an so genannten „Mäuse-Avataren“ zu testen.
Dadurch erhoffen sich viele der Betroffenen neue
Behandlungsmöglichkeiten und eine Vermeidung von unnötigen körperlichen
Belastungen und unwirksamen Medikamenten. Doch die Methode ist sehr
teuer und garantiert keinen Erfolg. Daher raten Experten im Normalfall
nach wie vor zur Standard-Therapie.
Patienten hoffen auf mehr Kontrolle über den eigenen Körper Ein
neuer Trend aus den USA macht derzeit Krebspatienten Hoffnung,
zukünftig mehr Kontrolle über den eigenen Körper zurückzuerlangen. Wie
der US-amerikanische Nachrichtensender News9.com berichtet, bestehe in
den Vereinigten Staaten nun offenbar die Möglichkeit, die eigene
Chemotherapie im Vorfeld an Mäusen testen. Was auf den ersten Blick wie
eine Idee aus einem Sciencefiction-Film anmutet, könnte möglicherweise
aber tatsächlich dazu beitragen, die Therapie von Krebs zu verbessern
und unnötige körperliche Strapazen zu vermieden.
Kosten von mehr als $10.000 müssen selbst getragen werden Wie
der Sender weiter berichtet, müssten die Kosten für die Tests in Höhe
von $10.000 (umgerechnet etwa 8.000 Euro) oder mehr jedoch von den
Patienten selbst übernommen werden, da die Versicherungen hierfür nicht
aufkommen würden. Nichts desto trotz hätten sich in den letzten Monaten
hunderte Menschen ihre eigenen „Maus-Avatare“ geschaffen, um die
Krebsbehandlung zu testen. „Was ich tue, ist eine personalisierte
Krebsbehandlung. Das ist der Trend der Zukunft“, so Eileen Youtie aus
Miami gegenüber dem Sender. Youtie nutze Mäuse, um die Therapie ihres
schwer zu behandelndes Brustkrebses besser steuern zu können: „Teil
davon ist zu versuchen, diejenigen Chemos ausschließen zu können, die
bei mir nicht helfen. Ich möchte keine Zeit damit verschwenden, diese zu
nutzen und meinen Körper damit zu vergiften“, so Youtie weiter.
Tests garantieren keinen Erfolg Zentrale
Idee der Maus-Experimente sei demnach, herauszufinden, welche Therapie
im Einzelfall am besten wirke und welche die geringsten Nebenwirkungen
habe. Doch eine Erfolgsgarantie gäbe es trotz des hohen Preises laut Dr.
Len Lichtenfeld von der American Cancer Society nicht. Stattdessen gäbe
es nicht ausreichend wissenschaftliche Erkenntnisse, um sagen zu
können, wie gut die neue Methode funktioniere – daher solle diese dem
Experten nach auch als „hoch-experimentell“ betrachtet werden, berichtet
News9.com weiter.
Im Normalfall sollten Patienten weiter auf Standard-Behandlung setzen In
diesem Zusammenhang empfehlen Experten vielen Betroffenen weiterhin
eine klassische Krebstherapie: „Ich sehe, dass die Methode
vielversprechend ist, aber sie ist sehr zeitaufwändig und sehr teuer.
Für den durchschnittlichen Patienten wird daher die Standard-Behandlung
weiterhin der richtige Weg sein", sagte die Krebsforscherin Alana Welm
gegenüber dem Sender. Die Wissenschaftlerin von der Oklahoma Medical
Research Foundation hatte erst kürzlich im Rahmen eines
Brustkrebs-Symposiums in San Antonio einen Vortrag über Maus Avatare
gehalten. Dennoch würden viele Betroffene neue Hoffnung in die Mäuse
setzen und daher drei bis fünf Medikamente für einen Preis von 10.000
bis 12.000 US-Dollar testen lassen, so die medizinische Leiterin von
„Champions Oncology“, Dr. Angela Davies.
In einigen Fällen konnte bereits Leben gerettet werden In
einigen Fällen hätten die Untersuchungen jedoch bereits tatsächlich
Leben retten können. Zum Beispiel bei Yaron Panov, einem 59-jährigen
Patienten aus Toronto, bei dem vier Jahre zuvor ein seltener bösartiger
Tumor des Weichteilgewebes (Liposarkom) diagnostiziert worden war. Wie
News9.com schreibt, hätten bei ihm die Tests gezeigt, dass das bislang
verschriebene Medikament nicht helfen könne – ein Mittel gegen Darmkrebs
hingegen aber möglicherweise schon. „Es hatte bei den Mäusen gewirkt,
daher wusste ich, dass es auch bei mir wirken würde“, so Panov gegenüber
dem Sender. Sein Krebs befinde sich seit dem in Remission. (nr)
Quelle / Volltext: http://www.heilpraxisnet.de
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